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Weihnachtssterne pflegen für ein farbenfrohes Fest

Wer zum Fest die blütenähnlichen Hochblätter bewundern möchte, muss die farbenfrohen Weihnachtssterne pflegen und hegen.

Damit Du an Deinem Weihnachtsstern so lange wie möglich Freude hast, musst Du ihn gut pflegen. Diese anspruchsvolle Schönheit stellt an ihren Zimmergärtner allerdings besondere Ansprüche. Mit der richtigen Pflege zeigt sich diese Zimmerpflanze jedoch pünktlich zum Fest von ihrer schönsten Seite, weshalb sich die Arbeit auf jeden Fall lohnt.

Weihnachtssterne pflegen – der richtige Standort

Wer glaubt, der Weihnachtsstern müsste ordentlich Sonnenstrahlen abbekommen, um Blüten zu bilden, der irrt sich. Denn es ist beinahe umgekehrt. Zwar bevorzugt diese ursprünglich aus den Tropen stammende Pflanze einen hellen und nicht zu kühlen Standort. Damit es aber im Winter zur Bildung der blütenähnlichen Hochblätter kommt, benötigt der Weihnachtsstern bereits ab Herbstbeginn täglich mindestens 12 Stunden Dunkelheit. Im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen, die im Winter eher etwas kühler stehen sollten, bevorzugt dieser Weihnachtsklassiker unter den Zimmerpflanzen eine Temperatur um die 20 °C. Auch nach dem Kauf solltest Du die empfindliche Pflanze ordentlich einpacken, damit sie auf dem Weg zu Dir nach Hause weder Kälte noch Zugluft ausgesetzt ist. Nicht nur für die Blütenbildung benötigt der Weihnachtsstern etliche dunkle Stunden. Er verträgt ganzjährig eher mehr Schatten als direktes Sonnenlicht und möchte keinesfalls an einem Südfenster stehen. Wenn Du Deine Weihnachtssterne pflegen und lange erhalten möchtest, solltest Du auf diese besonderen Eigenarten achten.

Die berühmte Kälteempfindlichkeit des Weihnachtssterns betrifft nicht nur seine oberirdischen Pflanzenteile. Auch sein Wurzelwerk kann Schaden nehmen, wenn es auf einem kalten Untergrund steht. Daher ist ein Untersetzer aus Naturmaterial genau das Richtige, um von unter her kommende Kälte im Wurzelbereich zu vermeiden. Zu warm mag es diese Diva allerdings auch nicht. Wird es deutlich wärmer als die idealen 18 °C bis 20 °C, kann sich sogar Schädlingsbefall breitmachen. Während der Weihnachtsstern kurzfristig höhere Temperaturen toleriert, reagiert er jedoch selbst bei der kleinsten Zugluft mit dem Abwerfen seiner Blätter. Ebenso ungünstig wie eine zu kalte oder zu warme Umgebungstemperatur sind ständige Temperaturschwankungen, die dieser Schönheit zu schaffen machen. Vor dem Lüften im Winter musst Du also überlegen, welches Fenster Du öffnen kannst, ohne dass der kälte- und zugluftempfindliche Weihnachtsstern es Dir übelnimmt. Um Weihnachtssterne zu pflegen, musst Du eben manchmal auch auf Kleinigkeiten achten, damit sie sich bei Dir richtig wohlfühlen.

So blühen die farbenfrohen Sterne

Diese rosetten- bis sternförmig angelegten und farbigen Blätter, die oftmals als Blüten bezeichnet werden, erscheinen bei guter Pflege ab November und bringen bis Februar eine farbenfroh-festliche Stimmung ins Haus. Die eigentliche Blüte ist eher unscheinbar und wird durch die blütenähnlichen, meist roten Hochblätter verdeckt, die sich um die weiblichen und männlichen Blüten herum schmiegen. Doch mittlerweile findest Du auch Weihnachtssterne mit gelben bis cremefarbenen oder rosafarbenen Hochblättern. Weihnachtssterne, die nur für eine Saison blühen, haben oft einfach zu viel Licht erhalten. Möchtest Du Dich mehrere Jahre hintereinander an den farbigen Hochblättern erfreuen, musst Du Deinen Weihnachtsstern ab Herbst täglich für 12 Stunden dunkel stellen.

Weihnachtssterne pflegen und giessen

Wenn sich die Blätter Deines Weihnachtssterns plötzlich gelb verfärben oder sogar abfallen, ist dies nicht unbedingt ein Zeichen für Wassermangel, wie viele Zimmergärtner meinen. Im Gegenteil: Gerade im Winter hat man schnell zu viel gegossen, was dann zu unschönen Vergilbungen oder gar einem Verlust der Blätter führt. Doch auch Staunässe kann zum Blattabwurf führen, wobei Staunässe sogar eine unzureichende Wasserversorgung nach sich ziehen kann. Denn einerseits ertrinken die Wurzeln bei Staunässe im Wasser. Andererseits ist genau dies der Grund für ein Verdursten der Pflanze. Denn die absterbenden, faulenden Wurzeln können die Pflanze nicht mehr mit Wasser versorgen. Das richtige Giessen ist also ein wesentlicher Bestandteil der Weihnachtssternpflege. Die Pflanze sollte erst gegossen werden, wenn nicht nur die Erdoberfläche wirklich trocken ist. Das Wasser zum Giessen darf nicht kalt sein, sondern muss Zimmertemperatur haben. Ab besten verwendest Du daher zum Giessen Deines Weihnachtssterns abgestandenes Leitungswasser, welches dann auch weniger kalkhaltig ist als frisch aus der Leitung genommenes Wasser.

Staunässe lässt sich eigentlich recht gut vermeiden, wenn Du dem Weihnachtsstern ein Tauchbad in einem Untersetzer gönnst. Die Pflanze besitzt für den Wassertransport ein Gefässsystem, welches von den Wurzeln bis hin in die Blattspitzen reicht. In den Blättern des Weihnachtssterns kannst Du diese Blattadern deutlich erkennen. Sobald die Pflanze über ihre Blätter Wasser verdunstet, tritt der sogenannte Kapillareffekt ein und das Wasser aus dem Untersetzer wird über die Wurzeln bis zu den Blättern nach oben gezogen. Nach etwa 20 Minuten hat der Weihnachtsstern sich ausreichend mit Wasser vollgesogen und Du kannst das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer entfernen. Wenn Du nach der Blüte im Februar das Giessen bis in den April hinein einschränkst, tritt der Weihnachtsstern in eine Ruhephase ein. Anfang Mai oder Ende April kannst Du dann die alten Blätter bis auf eine Höhe von höchstens 20 Zentimeter einkürzen und die Pflanze anschliessend wieder vermehrt giessen. So kannst Du die Blühfreudigkeit Deines Weihnachtssterns ebenfalls günstig beeinflussen.

Weihnachtsstern düngen und umtopfen

Möchtest Du Deinen Weihnachtsstern als mehrjährige Pflanze kultivieren und jährlich über die Winterzeit zum Blühen bringen, solltest Du ihm zu jeder Zeit die passenden Nährstoffe in Form eines guten Düngers verabreichen. Während der Wachstumsphase ab Ende April benötigt der Weihnachtsstern etwa einmal monatlich einen kaliumreichen Dünger. Da die Pflanze für die Blütenbildung im Winter jedoch vermehrt Phosphor benötigt, solltest Du spätestens einen Monat vor dem Verdunkeln einen phosphorbetonten Dünger verwenden. Halte Dich in jeden Fall an die Dosierungsangaben auf der jeweiligen Packung. Denn – wie auch beim Giessen des Weihnachtssterns – kann ein Zuviel an Nährstoffen für Deinen Weihnachtsstern genauso schädlich sein wie zu wenig Nährstoffe. Im Zweifelsfall ist etwas weniger dennoch besser als zu viel Dünger, der die Pflanzen nicht nur überversorgt, sondern auch – gerade in den Wintermonaten – anfälliger für diverse Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall macht. Du kannst zum Düngen von Weihnachtssternen sowohl einen Flüssigdünger als auch einfache Düngestäbchen mit Langzeitwirkung verwenden.

Die beste Zeit, um einen Weihnachtsstern umzutopfen, ist nach der Ruhephase ab Ende April. Hierfür musst Du den Wurzelballen behutsam aus dem Pflanzgefäss herausholen. Bei Bedarf kannst Du den Erdballen mit einem Messer vorsichtig vom Topfrand lösen. Vertrocknete Wurzeln, aber auch lange Triebe kannst Du mit einer Pflanzenschere zurückschneiden. Der neue Topf sollte etwas grösser sein als das alte Pflanzgefäss und am Boden Drainagelöcher besitzen, auf die Du noch einmal eine Drainageschicht aus kleinen Kieselsteinchen oder Blähton geben kannst. Danach füllst Du den Topf etwas mit frischem Substrat und gibst den Weihnachtsstern hinein. Nun befüllst Du das Pflanzgefäss auch um die Pflanze herum mit dem Substrat auf und drückst dieses vorsichtig fest. Anschliessend kannst Du den Weihnachtsstern giessen, um die Verwurzelung im neuen Topf zu fördern. Während des Umtopfens, das nur alle zwei Jahre nötig ist, solltest Du am besten wasserundurchlässige Handschuhe tragen, da der Milchsaft des Weihnachtssterns zu Hautreizungen führen kann.

Weihnachtssterne pflegen und Schädlinge bekämpfen

Auch der Weihnachtsstern ist nicht immer vor Schädlingsbefall gefeit. Vor allem Schmierläuse, weisse Fliegen und Trauermücken können dieser farbenfrohen Pflanze grossen Schaden zufügen. Bei einem Befall mit Schmierläusen oder Spinnmilben genügt es manchmal, den Weihnachtsstern kurz abzuduschen und stark befallene Stellen zusätzlich mit einer Schmierlauge aus Kernseife zu behandeln. Gegen die gefürchteten Trauermücken, deren Larven sich von den feinen Wurzeln der Pflanze ernähren, kannst Du Gelbtafeln aufstellen oder auch nützliche Nematoden ausbringen, die den Trauermückenlarven zu Leibe rücken und diese vernichten. Wenn Du Deinen Weihnachtsstern regelmässig auf Schädlingsbefall untersuchst, wird der Schaden, falls es zum Befall kommen sollte, auch entsprechend rasch zu beheben sein.

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