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Blumenzwiebeln setzen – für welche Blumen?

Im Gegensatz zu den Frühblüherzwiebeln gehören die Blumenzwiebeln von Sommer- und Herbstblühern im Frühjahr in die Erde.

Für die Zwiebeln zahlreicher Sommer- und Herbstblumen heisst es an frostfreien Tagen ab Februar: ab ins schützende Erdreich. Denn anders als typische Frühjahrsblüher sind diese meist recht frostempfindlich und sollten den Winter über nicht in der kalten Erde verbleiben. Daher werden sie am besten nach den letzten Frosttagen zwischen April und Mai gesetzt.

Ab Februar ins Erdreich – Lilien und Begonien

Während die Frühblüher wie Hyazinthen und Schneeglöckchen im Herbst in die Erde kommen, werden die Zwiebeln der Sommer- und Herbstblumen im Frühjahr gesetzt. Einige dieser Zwiebeln kannst Du setzen, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist – allen voran die Zwiebeln zahlreicher Lilienarten, die bereits Anfang Juli ihre Blüten zeigen. Ab Februar bis etwa Mitte Mai kann es an frostfreien Tagen also an die Arbeit gehen, damit die Lilien im Sommer zeitgleich mit den Rosen um die Wette blühen können. Die Zwiebeln der Lilien weisen ein charakteristisches Aussehen auf, denn statt einer schützenden Aussenhaut besitzen sie lediglich sich überlappende Zwiebelschuppen. Daher solltest Du diese empfindlichen Zwiebeln nicht zu lange lagern. Beim Pflanzen der Lilienzwiebeln gilt es, einen sonnigen Standort mit einem nährstoffreichen, humosen Boden zu wählen. Staunässe vertragen die kleinen Zwiebeln der Lilien überhaupt nicht, weshalb Du gerade bei schweren Böden etwas Sand mit ins etwa 20 Zentimeter tiefe Pflanzloch geben kannst.

Auch die Begonien zählen zu den Blumen, deren Knollen Du recht früh im Jahr setzen kannst. Dabei sind Begonien längst nicht nur für die Kübelhaltung geeignet. Ob hängende, aufrechtwachsende, strauchartige oder in die Höhe kletternde Begonien: Es gibt zahlreiche Begonienarten in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Grössen. Du hast also die Qual der Wahl zwischen Hängebegonien für die Blumenampel auf dem Balkon, kleineren Arten für den Balkonkasten oder Knollenbegonien für Dein farbenfrohes Blumenbeet im Garten. Die Knollen der Knollenbegonien kannst Du bereits ab Februar und damit auch die Zeit der Blütenentwicklung vorziehen. Hierfür setzt Du Knollen mit der rundlichen Seite nach unten in eine Holzkiste mit einer Mischung aus Sand und Blumenerde und bedeckst sie bis etwa zur Hälfte mit dem Sand-Erde-Gemisch. Die vorgezogenen Knollenbegonien dürfen dann direkt nach den Eisheiligen in die Erde. Dabei dürfen die Knollen jedoch nicht zu dicht nebeneinander liegen, da dies ansonsten Fäulnis- und Schimmelbildung begünstigt.

Blumenzwiebeln und Wühlmäuse

Die Zwiebeln und Knollen zahlreicher Sommerblumen stehen bei Wühlmäusen ganz weit oben auf dem Speiseplan. Wühlmäuse lieben zwar nicht alle Blumenknollen- und Zwiebeln. Dennoch können sie einen Gartenfreund zur Verzweiflung bringen, wenn sie über Nacht mehrere Tulpen, Karotten oder andere Zier- und Gemüsepflanzen von unten her vernichten. Eine Mischkultur mit Narzissen soll helfen, die hungrigen Nager zu vertreiben. Am effektivsten sind vermutlich jedoch immer noch Pflanzkörbe aus Metall oder Kunststoff, die den Wühlmäusen den unterirdischen Zugang zu Zwiebeln, Wurzeln und Knollen verwehren. Auch mit einem unter das Pflanzloch gelegten Kaninchendraht kannst Du Deine Zwiebeln und Knollen im Blumenbeet vor Wühlmausfrass schützen.

Gladiolen und Dahlien – blütenreiche Gartenschönheiten

Die blütenreichen Gladiolen gehören ebenfalls zu den Blumen, deren Zwiebeln im Frühjahr gesetzt werden, sobald der Boden durch die ersten Frühjahrssonnenstrahlen leicht erwärmt wurde. Ähnlich wie bei vielen anderen mehrjährigen, jedoch nicht winterharten Sommer- oder Herbstblumen handelt es sich bei ihren sogenannten Zwiebeln genau genommen eigentlich um Knollen. Diese werden am besten ab April in den frostfreien Boden gesetzt und im Herbst – vor dem ersten Frost – wieder ausgegraben und im frostfreien Keller überwintert. Ab April ist nicht mehr mit starken Bodenfrösten zu rechnen, so dass die Zwiebeln bzw. Knollen im Erdreich selbst vor Spätfrösten geschützt sind. Ab Mitte Mai – also erst nach den Eisheiligen – beginnen diese Gartenschönheiten dann aus dem Boden auszutreiben. Gladiolen haben eine recht lange Blütezeit, die von Juni bis in den Oktober hinein reichen kann. Ihre beinahe kerzenartig wachsenden Blüten in den unterschiedlichsten Farben zählen zu den beliebtesten Sommerblumen und machen auch als Schnittblumen eine gute Figur.

Dahlienknollen kannst Du ebenfalls zwischen April und Anfang Mai setzen. Einerseits müssen diese nämlich rechtzeitig in die Erde, um spätestens im Juli die ersten Blüten zu zeigen. Andererseits sind die Knollen sehr frostempfindlich und dürfen daher nicht zu früh ins Erdreich. Während sie in milden Gegenden sogar im Beet überwintern dürfen, müssen sie ansonsten vor dem ersten Frost aus der Erde geholt und zum Überwintern in einem frostfreien Raum untergebracht werden. Die Pflanztiefe dieser Blumenzwiebeln beträgt mindestens fünf Zentimeter. Dabei solltest Du die Knollen nach dem Setzen ausreichend mit Erde bedecken, vorsichtig andrücken und zusätzlich wässern, um das Wachstum der Pflanze anzuregen. Sollte es nachts dennoch einmal zu starken Minustemperaturen kommen, benötigen die bereits ausgetriebenen Dahlien unbedingt einen Winterschutz, um keine Frostschäden zu erleiden. Grössere Dahlien profitieren später von einer Stütze, die Du jedoch bereits beim Setzen der Knollen in Form eines Markierstabs in die Erde neben die frisch gesetzten Zwiebeln stecken kannst.

Attraktive Spätzünder – Blumenzwiebeln von Maiglöckchen und Milchsternen

Wenn Du es im Herbst nicht mehr geschafft hast, Deine Maiglöckchen zu setzen, dann kannst Du dies an einem frostfreien Tag im zeitigen Frühjahr ab Februar nachholen. Wie bei so vielen mehrjährigen Blumen handelt es sich auch bei Maiglöckchen um eine Staude, die statt der zu erwartenden Blumenzwiebeln aus Rhizomen herauswächst. Andere Frühjahrs- und Sommerblumen besitzen anstatt der Zwiebeln Blumenknollen, werden jedoch umgangssprachlich ebenfalls zu den Zwiebelblumen gezählt. Das Maiglöckchen fühlt sich im Halbschatten am wohlsten und benötigt – im Gegensatz zu den meisten echten Zwiebel- oder Knollenblumen – einen leicht feuchten, humosen Boden. Den nötigen Schatten erhält es, wenn Du es beispielsweise als Unterpflanzung für Sträucher und Gehölze verwendest. Aber auch als Kübelpflanze ist das – in all seinen Teilen giftige – Maiglöckchen geeignet, solange es nicht in der prallen Sonne stehen muss. Die Hauptblütezeit des Maiglöckchens ist – wie sein Name schon verrät – im Mai. Doch seine Blüte erstreckt sich oft bis noch bis in den Juni hinein.

Bei den attraktiven Milchstern-Arten dürfen die meisten ebenfalls erst im Frühjahr gesetzt werden, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Doch Vorsicht: Liegen die Milchsternzwiebeln zu eng beieinander, verhindert dies den Austrieb. Die Pflanztiefe sollte mindestens zehn Zentimeter betragen. Die Zwiebeln des Milchsterns reagieren empfindlich auf anhaltende Nässe und sollten nach dem Setzen auch nicht gewässert werden. Selbst in der dunklen Jahreszeit bevorzugen sie einen eher trockenen Boden, dem Du schon bei der Pflanzung eine Extraportion Sand hinzufügen kannst. Frostfeste Milchstern-Art kannst Du den Winter über im Boden lassen, solange dieser nicht dauerhaft feucht ist. Die Zwiebeln der nicht winterharten Milchsterne solltest Du dagegen im Herbst vor den ersten Frösten ausgraben und in einem frostfreien, trockenen und nicht zu hellen Raum lagern. Im nächsten Frühjahr dürfen die Zwiebeln dann erneut in die Erde, um Dich – je nach Sorte – ab April oder auch später mit ihrer lieblichen Blütenpracht zu erfreuen.

Unterirdische Überlebenskünstler – Blumenknollen-, Rhizome- und Zwiebeln

Pflanzen, die sich im Winter in ihre unterirdischen Speicherorgane zurückziehen, nennt man Geophyten. Neben den Tulpen, Hyazinthen und anderen Zwiebelblumen gibt es auch Knollengeophyten wie beispielsweise Krokusse und Pflanzen mit sogenannten Rhizomen wie die Gladiolen. Sie alle speichern verschiedene Nährstoffe in ihren Speicherorganen und überwintern in diesen bis zum nächsten Frühjahr. Dennoch werden auch die Blumen mit Blumenknollen- oder Rhizomen gern als Zwiebelblumen bezeichnet, weshalb Knollen und Rhizome meist zusammen mit den echten Blumenzwiebeln erhältlich sind. Während die Frühblüher meist im Herbst gesetzt werden, kannst Du die Blumenzwiebeln, Knollen und Rhizome der Sommer- und Herbstblüher bei frostfreiem Boden bereits im zeitigen Frühjahr setzen.

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