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Die optimale Fruchtfolge für eine grössere Ernte

Neben der Mischkultur sorgt die richtige Fruchtfolge im Gemüsebeet für gesundes Pflanzenwachstum und üppigen Erntesegen.

Durch den jährlichen Fruchtwechsel kannst Du vermeiden, dass dem Boden stets die gleichen Nährstoffe entzogen werden. Bei der Gründüngung – einem wesentlichen Aspekt der sogenannten Vierfelderwirtschaft – werden ihm sogar bestimmte Nährstoffe wie beispielsweise Stickstoff zurückgegeben. Dieser gesunde Boden ist die Basis für gesunde Pflanzen, was Du an deutlich gesteigerten Erträgen erkennen kannst.

Die Einteilung des Gemüsebeetes

Für die richtige Fruchtfolge solltest Du Dein Gemüsebeet in mindestens drei Zonen einteilen: einen Bereich für die Starkzehrer, einen für die Mittelzehrer und ein Beet für die Schwachzehrer, die dem Boden nur wenig Nährstoffe entziehen. Mit dieser Einteilung Deiner Beete und Gemüsepflanzen kannst Du genau planen, auf welchem Beet Du die einzelnen Pflanzen anbaust und jedes Jahr den Standort entsprechend wechseln. Hast Du auf einem Beet Starkzehrer angebaut, pflanzt oder säst Du dort im kommenden Jahr die Mittelzehrer aus. Im Jahr darauf folgen dann die Schwachzehrer. Danach kannst Du in diesem Beet entweder wieder Starkzehrer pflanzen oder auch eine Gründüngung mit Leguminosen vornehmen. Letzteres muss jedoch nicht unbedingt sein, denn der Boden profitiert ebenso von einer Gründüngung, die lediglich über den Winter im Beet verbleibt. Eine Gründüngung versorgt das Erdreich erneut mit Stickstoff und weiteren Nährstoffen und verhindern eine Verschlämmung des Bodens, welcher durch die meist langen Pfahlwurzeln der Leguminosen zusätzlich aufgelockert wird.

Du hast also bestenfalls drei verschiedene Bereiche, in denen Du jeweils Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer aussäst- oder pflanzt. Im Winter kannst Du Dir einen Pflanzplan zulegen, damit Du stets vor Augen hast, auf welchem Beet Du im kommenden Jahr die einzelnen Gemüsesorten, einjährigen Kräuter oder Salate setzen kannst. Unabhängig von der Fruchtfolge innerhalb eines Jahres oder dem jährlichen Fruchtwechsel profitieren sämtliche Pflanzen von einer für sie geeigneten Mischkultur mit einjährigen Kräutern oder sogar Blumen wie der Ringelblume. Die Mischkultur lässt sich also mit dem jährlichen Fruchtwechsel ebenfalls wunderbar kombinieren. Beides – der optimale Fruchtwechsel und eine Mischkultur, bei welcher die Bedürfnisse und Verträglichkeit der nebeneinanderstehenden Pflanzen berücksichtigt werden – sorgen für eine erhöhte Biodiversität, weniger Schädlingsbefall und höhere Erträge als bei einer alljährlichen Monokultur ohne Fruchtwechsel. Auch bestimmte, pflanzenspezifische Krankheiten wie beispielsweise die Kohlhernie können sich durch einen jährlichen Standortwechsel nicht so schnell ausbreiten, da sich auf dem gleichen Beet weder im gleichen Jahr noch im Folgejahr artverwandte Pflanzen befinden.

Fruchtfolge im Tomatenhaus

Während Du bei Deinem Gemüsebeet den jährlichen Fruchtwechsel ohne Probleme einplanen und durchführen kannst, ist dies bei einem feststehenden Tomatenhaus nicht immer leicht möglich. Denn meist hat man dort nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung. Eine Alternative ist die Gründüngung mit Inkarnatklee oder anderen Leguminosen nach beendeter Tomatensaison. Diese werden im zeitigen Frühjahr mit einem Spaten zerkleinert und dann in den Boden eingearbeitet, was diesen mit zahlreichen Nährstoffen versorgt. Kurz bevor die neuen Tomatenpflanzen gesetzt werden, kannst Du den Boden zusätzlich mit effektiven Mikroorganismen anreichern, um ihn wieder zu beleben und seine Regeneration zu fördern.

Die Starkzehrer im Gemüsebeet

Zu den Starkzehrern zählen vor allem die schnellwachsenden Gemüsearten, die innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Früchte hervorbringen. Das sind Gemüsesorten wie Paprika, Tomaten, Kartoffeln, aber auch Kohlsorten wie Blumenkohl oder Wirsing. Sämtliche Kürbisgewächse wie Kürbisse selbst, Gurken, Zucchini und Melonen entziehen dem Boden ebenso reichlich Nährstoffe und gelten daher auch als typische Starkzehrer. Damit diese dennoch optimal gedeihen und dich mit einem üppigen Erntesegen bescheren, benötigen diese Pflanzen also zahlreiche Nährstoffe, die sie dem Boden entziehen. Durch das Einhalten der richtigen Fruchtfolge sorgst Du dafür, dass diese den Pflanzen in ausreichender Form zur Verfügung stehen. Zusätzlich kannst Du den Boden nach der letzten Ernte und im Frühjahr mit Kompost, Brennesseljauche, Hornmehl oder anderem organischem Dünger versorgen oder eine im Herbst ausgebrachte Gründüngung in den Boden einarbeiten. Wenn Du den Boden um die Starkzehrer herum regelmässig vorsichtig auflockerst, können die Pflanzen zudem die darin enthaltenen Nähr- und Vitalstoffe besser aufnehmen.

Weitere Starkzehrer sind Auberginen, Lauch, Sellerie, Spargel und Mais. Auch der Rhabarber zählt zu den Starkzehrern, sollte aber dennoch nicht jedes Jahr umgepflanzt werden, da er zu den standorttreuen Pflanzen gehört. Er darf bis zu etwa 8 Jahre lang an einem Standort bleiben. Zur Verjüngung wird er danach mit dem Spaten geteilt und anschliessend an einer anderen Stelle im Beet eingepflanzt, was er dann mit deutlich besseren Erträgen dankt. Bei den ein- und mehrjährigen Kräutern werden zum Teil auch das Basilikum, der Liebstöckel, der Borretsch und der Salbei, der mitunter eine beachtliche Grösse annehmen kann, zu den Starkzehrern im Gemüse- und Kräuterbeet gezählt. Während Du bei der Aussaat einjähriger Kräuter ebenfalls einen jährlichen Wechsel im Anbau berücksichtigen kannst, sind mehrjährige Kräuter meist von einem Standortwechsel ausgeschlossen. Was für den jährlichen Fruchtwechsel gilt, ist übrigens auch für die Mischkultur bei Stark-, Mittel- und Schwachzehrern gültig: Neben starkzehrenden Pflanzen sollten nur Mittelzehrer und keinesfalls Pflanzen derselben Pflanzenfamilie stehen.

Die Mittelzehrer in der Fruchtfolge

Durch das Einhalten der richtigen Fruchtfolge wachsen Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf im jährlichen Wechsel nacheinander im gleichen Beet, damit sich der Boden mit seinen darin befindlichen Mikroorganismen wieder erholen kann. Du arbeitest also in einem Dreijahres-Rhythmus, da im ersten Jahr die Starkzehrer, danach die Mittelzehrer und im dritten Jahr die Schwachzehrer auf derselben Beetfläche wachsen. Statt der üblichen Starkzehrer kannst Du im vierten Jahr auch Hülsenfrüchte wie Dicke Bohnen oder Buschbohnen anbauen, die den Stickstoff aus der Luft aufnehmen und diesen mit Hilfe winziger Knöllchenbakterien an den Wurzeln speichern und an den Boden abgeben. Wenn Du Dein Gemüsebeet das erste Mal in drei oder vier Bereiche aufteilst, musst Du natürlich nicht auf allen drei Beeten gleichzeitig Starkzehrer pflanzen. Am besten bepflanzt Du ein Beet mit Starkzehrern, das rechts danebenliegende im gleichen Jahr mit Mittelzehrern und das dritte mit Schwachzehrern. So musst Du im darauffolgenden Jahr mit der jeweiligen Bepflanzung einfach jeweils ein Beet vorrücken.

Nach den Starkzehrern kannst Du im zweiten Jahr Mittelzehrer wie vorgezogenen Chicorée, Chinakohl, Mangold, Karotten und Pastinaken aussäen bzw. pflanzen. Zu den Mittelzehrern gehören vor allem Pflanzen mit einem mässigen Nährstoffbedarf, der sich auch im Laufe ihrer Wachstumsperiode nicht sonderlich ändert. Hierzu zählt die Rote Beete ebenso wie der Blattspinat und der Kohlrabi. Weitere Gemüsesorten, die nach den Starkzehrern ins Beet dürfen, sind die Schwarzwurzel und die Steckrübe. Zwiebeln werden zwar aufgrund ihres niedrigen Stickstoffbedarfs eher zu den Schwachzehrern gezählt, fühlen sich aber in Mischkultur mit Karotten besonders wohl. Auch die Erdbeere ist ein Mittelzehrer, darf aber gern zwei oder drei Jahre im gleichen Beet verbleiben. Danach kannst Du die an ihren Ausläufern wachsenden Jungpflanzen an einen neuen Platz pflanzen. Dort sollten jedoch weder im gleichen noch im Vorjahr Kartoffeln gewachsen sein, da sich dann noch Sporen des Verticillium-Pilzes im Boden befinden könnten und dieser Pilz für die gefürchtete Erdbeer-Welke verantwortlich ist.

Pflanzen mit geringem Nährstoffbedarf

Schwachzehrer bevorzugen eher nährstoffarmen, kargen Boden und können entweder unmittelbar nach der Ernte der Mittelzehrer ins Beet oder auch im Folgejahr. Die meisten Kräuter zählen zu den Schwachzehrern – genauso wie Radieschen, Fenchel, verschiedene Salate und Hülsenfrüchte, die ebenfalls keinen zusätzlichen Stickstoff benötigen. Ob im jährlichen Wechsel oder als letzte Aussaat im Jahr: Schwachzehrer entnehmen dem Boden nur wenig Nährstoffe, so dass dieser nicht weiter ausgelaugt wird und sich regenerieren kann. Die Einteilung in die Kategorien Stark-, Mittel- und Schwachzehrer ist jedoch nicht wirklich streng festgelegt, so dass Du dabei auch jederzeit Deine eigenen Erfahrungen mit einbringen kannst.

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